Zum Erkennen und Eindämmen von Problemkräutern hat der Naturgarten-Planer Dr. Reinhard Witt das Booklet „UnkrautEx. Naturnahe Pflege leicht gemacht“ herausgegeben (10€).
Das Pflanzen anderer starker Pflanzen ist eine Strategie zur Eindämmung
(„Tanz der Giganten“).
Nach sicherer Bestimmung machen sich einige Wildkräuter auch gut in der Küche. Brennnesseln und Giersch enthalten z.B. viele Vitamine, sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Giersch kann wie Petersilie eingesetzt oder als Zutat in Pesto, Salat und Quiche werden.
Bei invasiven Neophyten, wie z.B. dem Kanadischen Berufkraut und dem aus Nordamerika stammenden Feinstrahl, plädieren auch Naturgärtner für rigoroses Entfernen, da diese Exoten durch starke Ausbreitung auch in die freie Landschaft heimische Pflanzen verdrängen können
Lässt man Wildwuchs an einigen Stellen zu und wartet mit dem Jäten, bis man erkennen kann, was dort wächst, bekommt man manche nützliche Schönheit kostenlos geliefert.
Der Saft in den Blättern von Spitz- und von Breitwegerich wirkt z.B. bei Insekten- und Brennnesselstichen kühlend, schmerzlindernd und entzündungshemmend:
Ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben und den Saft auf die Stelle reiben.
Ulf Soltau, Botaniker und Biologe:
„Wurzelwunderwelten bekannter "Unkräuter"
Dass beim "Unkraut" jäten weit mehr verloren geht, als nur die oberirdischen Teile der Pflanzen, das machen sich nur die Wenigsten bewusst. Verloren geht ein unterirdischer Kosmos aus eng verflochtenen Wurzeln und Pilzen, der viele Meter in die Tiefe reicht. Verloren geht das älteste Informationsnetzwerk der Welt, das Wood Wide Web. Verloren geht ein vielfältiges Bodenleben aus Würmern, Gliederfüßern und Einzellern, das mit und von diesen Wurzeln lebt. Verloren geht so auch die schwammartige Bodenstruktur, die hilft Wasser zurückzuhalten und zu speichern.
…
Der Boden ist einer der verborgensten Biotope überhaupt. Das Wurzelwerk der Pflanzen wurde wissenschaftlich lange stiefmütterlich behandelt und wird gerade erst erforscht. Die Erkenntnisse daraus halten viele Überraschungen bereit. Wer hätte z.B. je gedacht, dass die Wurzeln eines kleinen Reiherschnabels eineinhalb Meter in die Tiefe reichen? Eine Königskerze belebt den Boden sogar doppelt so tief! In ihrer Gesamtheit findet eine artenreiche Wiese zum größten Teil unterhalb der Erde statt. Das, was sie uns von sich zeigt, dient eigentlich nur ihrer Ernährung und dem Sex.“
Diese und viele weitere Bilder werden von der Wageningen University and Research (NL) zur Verfügung gestellt
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